Ergebnisse der Jugendbeteiligung zur Erweiterung der Stadtbibliothek

Am Dienstag, dem 10. Oktober 2023, kamen 15 Jugendliche zusammen, um ihre Wünsche an eine Jugendbibliothek zu sammeln.

Die zehn Mädchen und fünf Jungen im Alter zwischen zehn und 20 Jahren hatten viel vor: Scheren, Stiften, Tablets und jede Menge Kataloge mit Möbeln und Räumen lagen bereit. Vorbereitet wurde der Workshop vom Architekturbüro Stefan Schrammel aus Augsburg. Das vierköpfige Team ist derzeit damit beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für eine Erweiterung der Stadtbibliothek durchzuführen. Finanziert wird diese im Rahmen des Programms Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ).

„Wir wollen mit der neuen Stadtbibliothek einen attraktiven Ort für alle Generationen in der Innenstadt schaffen, der den Bedürfnissen der Jugendlichen gerecht wird“, ordnet Oberbürgermeister Melf Grantz ein. „Ich freue mich deshalb über die rege Beteiligung und danke den Jugendlichen für ihre kreativen Ideen.“

„Es geht uns darum zu ermitteln, welchen Raumbedarf eine neue Stadtbibliothek hätte. Und dabei würden wir gern eure Wünsche berücksichtigen“, erklärte Juliane Keil, stellvertretende Leiterin der Stadtbibliothek. Warum gerade die Zielgruppe der Jugendlichen beteiligt wurde, liegt auf der Hand. Die Innenstadt zieht täglich viele junge Menschen an, sie ist ein zentraler Ort, an dem junge Menschen aus allen Stadtteilen zusammenkommen. Und schon jetzt suchen die Jugendlichen häufig die Stadtbibliothek auf. „Wir sind der einzige Ort ohne Konsumzwang in der Innenstadt. Hier kann man bleiben, solange man möchte“, erklärt Bibliotheksleiterin Anika Schmidt. „Aber natürlich muss es darum gehen, dass wir dann auch adäquate Beschäftigungsangebote bieten“. Auch an diesem Nachmittag kamen die Jugendlichen aus ganz verschiedenen Stadtteilen. Innerhalb von zweieinhalb Stunden entstanden unter Anleitung des Architektenteams vier Entwürfe für eine künftige Jugendbibliothek. Und die hatten viel gemeinsam. In allen Entwürfen wurden bequeme Sitzmöbel, gern kombiniert mit Grünpflanzen, benannt. Als Treffpunkt müsse die Bibliothek schließlich Gemütlichkeit ausstrahlen und zum Entspannen einladen. Bewegungsangebote wie Tischkicker, Airhockey, ein Yogaraum oder Kletternetze waren ebenfalls bei allen Gruppen auf der Wunschliste. Aber auch Arbeitsplätze zum Lernen und gemeinsamen Vorbereiten von Präsentationen und Hausarbeiten wurden von allen Gruppen benannt. „Eine Bibliothek soll natürlich gemütlich sein, aber an erster Stelle stehen noch immer die Bücher,“ erklärt Lina Kartens aus Grünhöfe den Entwurf ihrer Gruppe. Simon Ceelligoi hat sich mit seiner Gruppe viel mit dem Thema Akustik auseinandergesetzt. „Wir haben die Bibliothek in zwei Bereiche unterteilt. In dem einen darf es laut sein. Hier könnten zum Beispiel Musikinstrumente stehen, die man ausprobieren kann und auch sowas wie Tischkicker. In dem anderen Bereich sollte es aber leise sein. Da wird dann gelernt und gearbeitet. In der Mitte zwischen den Bereichen könnte ein Café und natürlich die Ausleihe sein.“ Das Architektenteam hatte noch eine Frage an die Jugendlichen: „Wenn wir eine Bibliothek in einer Stadt planen, soll sie immer auch etwas Individuelles haben, etwas, das die Menschen mit dieser Stadt verbinden. Was wäre das für euch in Bremerhaven?“ Da mussten die Jugendlichen nicht lange überlegen. Typisch für Bremerhaven als Hafenstadt, würden sie Container als Möbel gut finden.

Die Ergebnisse werden nun in den weiteren Planungsprozess einfließen. Im Frühjahr 2024 wird das Team des Architekturbüros Schrammel dann eine Visualisierung einer möglichen Erweiterung der Stadtbibliothek vorlegen.

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